Die Arbeit als Model ohne Gewerbeschein ist um dies direkt am Anfang zu klären, nicht möglich und auch absolut nicht empfehlenswert, da das Finanzamt argwöhnisch bei regelmäßigen Einnahmen wird, die ja im Model Bereich durchaus hoch anfallen können.
Es gibt dazu eine Ausnahme und zwar, wenn ein Modeljob einmalig absolviert und bezahlt wurde – ohne die Absicht einen zweiten oder das Geschäft längerfristig auszuführen. Beispielsweise wäre hier die Vergütung als Model für ein Werbeplakat für das nächste Kino, aber keine anderen Aufträge. Ein Gewerbe anzumelden hat gerade als Nebenjob aber auch viele Vorteile, Schwarzarbeit solltest Du in diesem Feld nicht riskieren.
Checkliste: Gewerbeanmeldung als Model
- Ein Model muss gleichgültig welche Art des Modeljob es verfolgt ein Gewerbe anmelden, um regelmäßig als selbstständig Gewerbetreibende Umsätze machen zu können.
- Anmeldung als Gewerbetreibendes Model beim dafür zuständigen Gewerbeamt / Ordnungsamt der eigenen Gemeinde, sprich der des Wohnsitzes.
- Spätestens, wenn Du eine Sedcard als Model in Auftrag gegeben hast oder dich mit einer eigenen bewirbst, muss das Gewerbe angemeldet sein.
- Als Tätigkeitsbereich solltest Du so genau wie möglich sein und alle potenziellen Arbeitsbereiche aufzählen, bspw. Fotomodell, Mannequin, Hostess, Promoter, usw.
- Die Kosten für eine solche Anmeldung schwanken je nach Wohnort einmalig zwischen 10 und 60 Euro. Das zuständige Amt gibt deine Anmeldung automatisch an die IHK und das Finanzamt weiter.
Steuern und Versicherungen müssen eigenständig gezahlt werden
Selbstverständlich nur in der Höhe, wie sie als Nebentätigkeit anfallen. Gerade Anfängermodels können im ersten Jahr nach Paragraph § 19 des Umsatzsteuergesetzes (UStG), der sogenannten Kleinunternehmerreglung dem Vorteil, dass sie auf Wunsch im ersten Jahr in einer Höhe von bis zu 40.000 Euro Umsatz keine Umsatzsteuer abgeben müssen. Natürlich können sie dann auch nicht von der Vorsteuerrückvergütung profitieren.
Als Model ohne hohen Ausgaben lohnt sich der Nutzen dieser Ausnahmeregelung ungemein, vor allem da somit der Großteil des erwirtschafteten Geld bei dir verbleibt. Verdienst DU in deinem Nebenjob als Model zu viel, so könnte es etwas an deiner Versicherung verändern, beispielsweise, wenn Du aufgrund deines Alters noch in der Familienversicherung deiner Eltern bist und nun eine eigene bezahlen musst.
Deswegen ist es auch wichtig alle Rechnungen, Quittungen, gezahlten Einnahme- und Ausnahmebelege aufzubewahren und diese abzuheften, um am Jahresende geltend zu machen. Ein weiterer Vorteil der Umsatzsteuer ist das diese bei europaweiter Tätigkeit hilfreich sein und vertrauenerweckender ist. Letztlich solltest Du dir überlegen, ob Du als Model noch ausreichend kranken- und rentenversichert bist. Gegebenenfalls empfiehlt sich auch eine Berufshaftpflichtversicherung zusätzlich abzuschließen.
Häufige Fragen
Kontrolliert das Finanzamt wirklich, ob ich als Model ohne Gewerbeschein tätig bin?
Nicht direkt und nicht unbedingt, aber bei unregelmäßigen Wirtschaftsprüfungen beispielsweise bei deinen Auftraggebern können Unstimmigkeiten entstehen, wenn diese dir eine hohe Summe ohne Umsatzsteuer überweisen und der Kontrolleur in einem solchen Fall nachhakt und letztlich darfst Du gerade als erfolgreiches Model auch die Neider nicht vergessen, die dich nur liebend gerne wegen der Arbeit als Model ohne Gewerbeschein beim Finanzamt melden.
Kann ich als Model Rechnungen ausstellen und einfordern?
Ja, jeder kann in Deutschland Rechnungen verfassen und als selbstständiges Model bzw. in Nebentätigkeit kannst Du auch zudem deine Arbeit entsprechend verkaufen und auch auf die Bezahlung bestehen. Zudem ist auch rechtlich alles abgesichert und Du bist nicht auf die Laune deines Geschäftspartner angewiesen.
Erleide ich Einbußen, wenn ich Models ohne Gewerbeschein bezahle?
Dies ist keine leicht zu klärende Frage. Als Auftraggeber muss man darauf achten, die für den Modeljob angestellten Auftragnehmer richtig und damit nicht schwarz zu bezahlen, sprich, sollte man selbst fähig sein Umsatzsteuer auszuweisen, so sollte man auch dies tun. Für alles weitere ist dann das Model verantwortlich. Schriebt das Model hingegen eine Rechnung sollte man diese auf die notwendigen Inhalte (Privatverkauf, Paragraph 19 UStG, o.ä) überprüfen und ggf. ändern lassen.
Welche Infos müssen in meine Rechnungen als Model?
In deine Rechnungen als selbstständiges Model mit Gewerbeschein, müssen folgende Informationen eingebracht werden:
- Name des Auftraggeber inklusive dessen Steuernummer
- Rechnungsdatum
- Fortlaufende Rechnungsnummer für dieses Jahr
- Leistungszeitraum
- Leistungsbeschreibung (Art und Umfang, Kunde, Zeit und Ort, etc.)
- Nettobetrag der Leistung
- Ausweisung oder Wegfall der Mehrwertsteuer
- Zahlungsziel
- Kontoverbindung des Auftragnehmers (BLZ, IBAN, Name des Kreditinstituts)
- Unterschrift Auftragnehmer
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